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LulzSec kleingehackt in 50 Tagen |
Kurze Chronologie einer Kreuzfahrt des Schreckens
Rotzfreche Internet-Aktivisten oder nervige Teenies mit Hacker-Spielzeug? Die Gruppe LulzSecurity sorgte fast zwei Monate lang für Furore in der Datenwelt. Dann war sie wieder weg. Was war da denn los? Wir werfen einen Blick zurück.
50 Tage lang attackierte die kurz als LulzSec firmierende Hacker-Crew staatliche Organe, Medienmogule und Spieler, kokettierte aber gleichzeitig mit poppiger Attitüde. Nach eigener Aussage aus sicherheitspolitischer Motivation, hackten LulzSec Websites und Datenbanken, störten Hotlines und brachten Server mit so genannten Denial-of-Service-Attacken zum Absturz. Unter dem Motto "Laughing at your security since 2011" wurden die Aktionen mit süffisanten ASCII-Code-Botschaften kommentiert.
Dabei ging es LulzSec offenbar einerseits darum, in traditioneller Hacktivisten-Manier Marke Anonymous auf schlecht gesicherte Datenbanken und unethisches Verhalten globaler Unternehmen hinzuweisen, andererseits einfach um die anarchische Komik des zivilen Ungehorsams im Netz.
Zu ihren prominenten Zielen gehörten die Websites der CIA, des Fox-Networks und von Sony Pictures sowie ein Pornoportal (dessen Nutzer bloßgestellt wurden). Auch die Seiten von Spieleherstellern wie Nintendo, Bethesda oder Electronic Arts und teilweise deren Datenbanken mit persönlichen Informationen tausender Privatpersonen wurden kompromittiert. Nicht zuletzt deshalb zogen LulzSec sich auch den Zorn anderer Hacker-Gruppen zu. Nach und nach enttarnten diese die Mitglieder der überraschend kleinen Gruppe und stellten ihre angeblich überragenden Hacking-Fähigkeiten in Frage.
Nach 50 Tagen war der Spuk dann vorbei. So plötzlich sich die LulzSec-Mitglieder vermutlich aus der Armada der Anonymous-Aktivisten emanzipiert hatten, so prompt endete ihre selbstbetitelte "50-Tage-Kreuzfahrt" mit der unerwarteten Auflösung der Gruppe.
Zurzeit untersucht das FBI den Fall, angeblich wurden Mitglieder der Gruppe bereits verhaftet. Ob die LulzSec-Aktivitäten als bösartiger Vandalismus einzustufen sind, weil auch Daten unbescholtener Bürger kompromittiert wurden, oder, wie die Gruppe in einer Botschaft erklärte, als Warnsignal für Netznutzer, die zu freigebig mit ihren Daten umgehen, wird derzeit kontrovers diskutiert. Damit ihr euch selbst ein Bild über LulzSecs kurze, aber wilde Karriere machen könnt, drehen wir auf der nächsten Seite einfach mal den Spieß um und veröffentlichen den komprimierten Lebenslauf der Truppe.
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